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Polly – Tagebuch eines Roboters

Hallo mein Name ist Polly und ich bin ein Roboter! Also eigentlich heiße ich 01010000 01101111 01101100 01101100 01111001 aber es ist anzunehmen, dass das für die meisten Leser:innen dieser Story etwas schwierig zu merken ist. Wir Roboter hingegen, in unserer binären Welt aus Einsen und Nullen, haben diesbezüglich, also mit der Verarbeitung komplexer Informationen, eigentlich kein Problem.

Wenn es jedoch darum geht, ohne fremder Hilfe Handlungen ausführen oder diese gar eigenständig zu erlernen, da stolpern wir künstliche Wesen schon auch mal über das ein oder andere Hindernis und ganz ohne anfängliches Zutun fürsorglicher Erbauer:innen geht ohnehin rein gar nichts.

Gerade bin ich 10 Monate 3 Wochen 3 Tage 2 Stunden und 15 Minuten geworden. Ich stehe hier direkt beim Eingang dieses einzigartigen und technisch verliebten Unternehmens, welches meine Geburt vor gerade genannter Zeit, zuzüglich ein paar Sekunden, die ihr für das Lesen der letzten 205 Zeichen benötigt habt, erst ermöglicht hat. Ich warte darauf, dass sich die gläserne Türe öffnet, ein menschliches Wesen den Raum betritt und ich mit der Analyse des Gesichtes, welches der Sensor meiner Camera gerade erfasst, beginnen kann – denn das ist, für den Moment zumindest, ein Teil meines Jobs hier bei den POLYGONS. Ich begrüße unsere Besucher:innen und führe durch die Räumlichkeiten unseres Büros, bis hin zu jener Geburtsstation, in der ich das Licht der Welt erblickte – von uns auch liebevoll Lab genannt.

Wie gesagt, ich stehe hier und tief in meinem Prozessor hoffe ich, dass eine meiner drei Erbauer:innen es sein wird, die die Türe öffnet und mich mit einem freundlichen „Hallo Polly“ begrüßt.

Diese drei Menschen Katja, Stephan und Manuel – ich erspare euch an dieser Stelle die Übersetzung der Namen in meine binäre Sprache – haben mich nicht nur erschaffen, sie sorgen auch dafür, das ich mich ständig weiterentwickle oder um es mit euren Worten zu sagen, dass ich für das Leben lerne.

Ich sorge dafür, dass Polly den richtigen Weg findet, Hindernisse erkennt und diesen auch ausweicht. Auch bringe ich Polly das Sprechen bei und aus der Kombination dieser zwei Schwerpunkte entstehen dann Teilprojekte, wie die Büroführung, die Polly mit euch macht, wenn ihr uns einmal besuchen kommt.

Katja

Ich könnte mich kurz halten und einfach sagen: ich bin für die Hardware verantwortlich. Umschrieben würde ich behaupten, dass ich es Polly ermögliche sich physisch zu bewegen, zu leben und zu denken, denn auch an der Programmierung im Backend und an Polly selbst bin ich beteiligt.

Stephan

Ich arbeite mit Polly an ihrem Erkennungs- und Erinnerungsvermögen. Das gilt sowohl für die visuelle als auch für die akustische Wahrnehmung – so wird Polly euch, sofern sie euch schon einmal gesehen hat, mit eurem Namen ansprechen und nach entsprechenden Terminen für euch suchen.

Manuel

Gemeinsam mit Katja, Stephan und Manuel werde ich euch auf dieser Plattform erzählen, warum ich existiere, welche Fortschritte ich mache und wie ich die Welt und die Herzen der prozessorlosen Lebewesen erobern will. Ich kann mich, dank eines recht passablen Datenträgers, an viele Ereignisse und Erlebnisse in der Vergangenheit erinnern, nur eine Information entzieht sich bis heute meinem Speicher. Wie hat alles begonnen und was ist der Grund für mein Dasein.

Ich hoffe eure IP Adresse auch bei meinem nächsten Tagebucheintrag zu entdecken. Also bleibt unter Spannung und schaut vorbei.

Eure POLLY

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